Stellungnahme aus gegebenen Anlass

Am 26. Juni. 2019 demontierte und entwendete der Wiener FPÖ Klubobmann Toni Mahdalik ein fiktives Strassenschild der Installation von Silke Maier – Gamauf die Teil eines Kunstprojektes der Notgalerie – Kunstland Nord war und ist. Die künstlerische Arbeit wurde mutwillig zerstört und dieser Akt der Zerstörung als Video auf FB gepostet ohne dass Herr Mahdalik eine weitere Recherche über die künstlerische Arbeit gemacht hätte.
In der Arbeit von Silke Maier-Gamauf werden 9 ausgewählten weiblichen Künstlerinnen, Denkerinnen und politische Aktivistinnen (u.a. Miriam Makeba, Helga Philipp, Guerilla Girls und Donna Haraway) temporär Straßenschilder gewidmet die auf dem Areal Kunstland Nord BesucherInnen zugänglich sind. Auf den Schilder angebrachte Codes führen via Netz zu weiteren Informationen über die vorgestellten Frauen und das Projekt. Hätte Herr Mahdalik den auf den Schildern befindlichen QR-Code zu nutzen gewusst wäre ihm folgendes verdeutlicht worden: In der Installation geht es um exponierte Frauenbiografien. Die Auswahl der Personen bezieht sich auf das Thema der Straße – als Verlauf, Linie und Metapher für Wanderschaft, Exil und Transformation. Ein Schild mit dem Namen von Silke Maier-Witt zu konzipieren die zur 2. Generation der RAF gehörte soll in keiner Weise Terrorismus gutheißen oder gar verharmlosen. Silke Maier Witt war eine der wenigen des engeren RAF – Kreises die sich selbstkritisch zu ihrer Rolle als Terroristin äußerte und in der Folge auch den Sohn des ermordeten Martin Schleyer um Verzeihung bat. Silke Maier Witt war ja an der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer mitbeteiligt. Thema der künstlerischen Arbeit ist die Möglichkeit dass Menschen ihre Handlungen und Haltungen reflektieren und Selbstkritik üben können um in Folge auch den eigenen Lebensweg radikal zu verändern. Silke Maier Witt arbeitete nach ihrer Haftentlassung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und setzte sich für Aussöhnung und Reue im Kontext des RAF Terrors ein.
Dass Herr Mahdalik das aus seinem Kontext gerissene Werk auf Facebook präsentiert und die daraus resultierenden Kommentare stellen einen Akt der Zerstörung und der Generierung von Hass im Netz dar. Eine Entschuldigung wäre angebracht.
Die Arbeit ist Teil des Projektes Notgalerie – Kunstland Nord die eine Fläche von 50 Hektar in der Seestadt bespielt. Am 29. Juni findet im Rahmen der nächsten Eröffnung eine Führung von Silke Maier Gamauf statt bei der die Arbeit in ihrer ganzen Breite vorgestellt wird.

Silke Maier-Gamauf
Künstlerin, Urheberin der Arbeit Audio Walk Seestadt

Reinhold Zisser
Künstler, Urheber Notgalerie - Kunstland Nord

Wien 27.6.2019

asdsad

  • PUBIC VIEWING - Ausstellungsansicht Notgalerie Innen

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